Wir können Gott vertrauen, auf ihn hoffen. Wir können ihm immer ohne Ausnahme in jeder Lebenssituation alles erzählen. Es ist egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit es ist. Gott ist immer für uns da; er geht nicht zur Arbeit oder ist auf Dienstreise und er sagt auch nicht: Ich bin jetzt müde, der Tag war so lang.

Menschen will ich ein gewisses Bild von mir vermitteln, dann erzähle ich vielleicht nur, wie schwer es mir mit den Kindern geht oder wie toll es mit den Kindern ist. Aber im Gebet kann ich al1es erzählen, alles, über das ich mich gefreut habe: Morgens früh ein schöner Sonnenaufgang. Unsere Tochter Hanna (3 J . ) hat zum ersten Mal alleine den Reißverschluss ihrer Jacke zu bekommen. Mit den Kindern habe ich so viele Gelegenheiten zu danken. Manchmal läuft mir das Herz richtig über vor Stolz, Dankbarkeit und Liebe. „Hier ist ein Bild, das habe ich für dich gemalt.“ Oder völlig aus dem Zusammenhang sagt sie: „Mama1 ich hab‘ dich lieb“ – kurz danach: „den Papa und den Henrik auch.“ Diese Freude muss ich einfach im Gebet weiter geben.

Dafür schlafe ich nicht viel und bin oft müde und erschöpft, weil ein Kind knatschig ist, da es müde oder krank ist – einen Wutanfall bekommt, weil es nicht nach seinem Willen geht.

Auch das brauche ich nicht zu verschweigen, und im Gebet sage ich auch, was mich ärgert: Habe ich unserer Tochter nicht schon zehnmal gesagt, dass sie nicht bei Tisch aufstehen soll? Und dass ich nach dem X-ten Zornesausbruch von ihr auch wütend geworden bin. Ich kann IHM sagen, was mich beschäftigt und was mich traurig macht.

Ich merke, dass ich besonders die Nähe Gottes im Gebet suche, wenn es mir nicht gut geht. Denn Gott ist unsere Zuflucht, unsere Zuversicht. Ihm kann ich vertrauen. Er hört immer zu, und ich weiß, dass ich mit seiner Hilfe und Kraft alles schaffen kann.

ER macht mich ruhig, wenn ich verärgert bin. ER freut sich mit mir. ER lässt mich weiterdenken. ER tröstet mich, wenn ich traurig bin.

Danke, HERR, dass ich mich immer an Dich wenden kann. Egal, wie es mir geht. Wenn ich meinen Ärger los werden muss, meine Freude mit jemanden teilen möchte, wenn ich die Ruhe brauche, um neue Ideen und Gedanken zu bekommen, und wenn ich traurig bin. Danke, dass DU immer für mich da bist. AMEN.

Heike Blum-Bärenfänger

Andacht Oktober 2005