Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.
Offenbarung 21,6 / Jahreslosung 2018

121 Liter Trinkwasser verbraucht jeder Einwohner Deutschlands durchschnittlich pro Tag, davon etwa zwei Drittel für Körperpflege und WC-Spülung und nur rund 5 Liter für Kochen und Trinken. Weltweit liegen wir sogar nur im Mittelfeld. ‚Viele Menschen in Afrika dagegen müssen mit etwa 20 Liter Wasser pro Tag auskommen. So gesehen leben wir hierzulande wirklich im Überfluss. Andere Menschen müssen lange Wege zum Brunnen gehen – wir brauchen nur am Wasserhahn zu drehen.

Wasser zu haben ist für uns selbstverständlich. Wie kostbar es ist merken wir nur, wenn es mal nicht zur Verfügung steht oder wenn wir Durst haben. Wasser ist lebensnotwendig. Da klingt das Angebot aus dem Munde Gottes doch sehr verlockend, oder nicht? Kostenloses Wasser, frisch aus einer sprudelnden Quelle. (Übrigens ist es für mich die dritte Jahreslosung in Folge, mit der Gott uns etwas geben möchte. 2016: „Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“ / Jesaja 66,13; 2017: „Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch“ / Hesekiel 36,26; und 2018 der obige Vers.)

Aber brauchen wir denn dieses Wasser, und wie bekommen wir es? Ja, ich bin sicher, wir brauchen es, denn es gibt einen Durst, der nicht mit „H20″ zu stillen ist. „Ich habe Durst, ich hab‘ noch Träume, will nicht so schnell zufrieden sein! Ich habe Durst – wo ist die Quelle für echtes Leben, gegen den Schein?“, heißt es in einem Liedtext. „Lebensdurst“ umfasst ganz vieles: frei sein können im eigenen Tun, geliebt werden und Liebe geben, nicht übersehen werden, Würde haben, gesund sein oder werden, Schönes erleben, Gemeinschaft erfahren, Trost bekommen, Schuld los werden, sich entwickeln, Hoffnung haben, Sinn finden, Neues ausprobieren, die Welt und Gott entdecken… Die Jahreslosung steht im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung. Das „lebendige Wasser“ will uns Gott aber nicht erst im „Jenseits“ geben. Jesus unterhält sich einmal mit einer Frau bei einem Brunnen darüber (Joh. 4). Auch sie hat Lebensdurst. Jesus macht deutlich, dass der durch ihn gestillt wird. Er ist der von Gott gesandte Retter, der die Schuld aller Menschen auf sich nehmen wird, auf sich genommen hat. Weil er mit seinem Tod dafür bezahlt hat, sind wir frei. Weil Gott ihn auferweckt hat, dürfen auch wir nach unserem Tod bei ihm sein. „Welt ging verloren, Christ ist geboren!“; dein und mein Glaube darf mit dem Kind Jesus in der Krippe klein anfangen und dann wachsen. Entscheidend aber ist: Gott will uns beschenken, auch schon hier und jetzt. Ob wir sein Geschenk annehmen, liegt an uns.

Christof Radoch

Andacht zu Jahreslosung