Auch 2020 haben sich die Ehrenamtlichen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stark gemacht und ihr Bestes und Möglichstes gegeben. Dafür sind wir dankbar und auch stolz, diesen Kreis von Mitarbeitenden zu haben. Bis Mitte März lief alles wie immer, dann begann der erste Lockdown und damit das Schließen unserer Gruppen für eine ungewisse Zeit. Wir Mitarbeitenden haben die Kinder angerufen, mal bei ihnen kurz vorbeigeschaut und ihnen etwas vorbeigebacht. Wir hatten noch keine Erfahrung mit Online-Angeboten.

Die Hoffnung, dass die Kinderfreizeit im Herbst stattfinden könnte, war groß. Das Programm und das Mitarbeiterteam standen. Die Auswirkungen von Corona haben zur Absage der Kinder- und der Jugendfreizeit geführt. Die Frage stand im Raum: Was bieten wir nun unseren Kindern und Jugendlichen an, die teilweise traurig waren, es aber verstanden? Anfang Mai startete in allen Jugendgruppen das Programm über „Zoom“. So war schon mal wieder der erste Kontakt hergestellt, der gerne angenommen wurde, nicht von allen, denn diese Form des Treffens spricht nicht jede und jeden an. Mitte Mai durften wir uns zu zweit draußen treffen. Im Mädchenclub habe ich Stadtspiele, Waldrallyes u.a. organisiert. Ende Mai durften sich alle Gruppen mit 10 Personen treffen. Das gute Wetter und die Möglichkeit, am Stüting beim CVJM-Gevelsberg das Programm zu gestalten, waren sehr hilfreich. Etwas kompliziert war es anfangs, nur in 10er Gruppen zu bleiben, besonders für die Kinder, sodass z.B. die eine Gruppe am Lagerfeuer saß, während die Hälfte des Teams mit den anderen Kindern Ballspiele spielte. Dann wurde getauscht. Kurz vor den Ferien durften wir uns dann in Gruppen mit 30 Personen treffen. Da auch die Sommerfreizeit ausfiel, haben wir die Gruppen in den ersten drei Wochen der Ferien weiter angeboten, manchmal die Gruppenzeit verlängert. Da viele in den Ferien wegen Corona nicht verreisten, wurde das Angebot gerne angenommen. Auch einige Eltern drückten ihre Freude darüber aus. Auf Kirchenkreisebene haben die CVJMs und Gemeinden in den Ferien eine Wort-Challenge als Video durchgeführt. Jedes Gemeindehaus wurde aus einer Drohne gefilmt, und die Mitarbeitenden haben ein Wort dargestellt. Alle Wörter zusammen ergaben ein Bibelwort. Die teilnehmenden Kinder – von uns waren es 16 – konnten so auch die verschiedenen Gemeindehäuser erleben.

Nach den Ferien starteten wir wieder im Gemeindehaus oder draußen. Wir haben uns z.B. mit Herrn Treimer auf dem AGU-Gelände getroffen. Alle Kindergruppen waren eingeladen, Äpfel zu sammeln und hinterher den Apfelsaft zu probieren. Die „Lollipops“ haben im November u.a. Gläser gestaltet. Wir haben sie in die Christuskirche gestellt zum Verschenken mit einem Bibelvers dabei, um Menschen mit einer kleinen Geste Kraft und Trost zuzusprechen. Als Ersatz für die Kinderfreizeit hatten wir Übernachtungen im PGH überlegt. Dann gab es aber den nächsten, langen Lockdown. Anfangs haben wir den Kindern ein selbstgemachtes Spiel oder etwas zum Gestalten vorbeigebracht. Viele haben sich gefreut, wenn sie Mitarbeitende kurz vor ihrer Tür sahen. Dann haben wir versucht, uns mit allen Kindergruppen digital zu treffen. Es ist nicht so leicht, aber so etwas wie Dalli-Klick, Montagsmaler oder Tabu klappt. Da oft die Eltern oder Großeltern bei den GrundschülerInnen in der Nähe sind, werden sie von den Kindern schon mal mit eingeplant. Das schafft Beziehung und die Eltern bekommen einen Eindruck von unserer digitalen Arbeit.

Ende Januar gab es einen Nachmittag bei den „Rotznasen“, an dem die Kinder mit beteiligt waren – mit Zaubertricks, Becherspielen, Witzen, Tanz, Schnick-schnack-schnuck-Einlagen und vielem mehr. Wir konnten richtig spüren, wie sehr die Kinder durch die Selbstbeteiligung Freude verbreiteten. Kreatives ist nicht so einfach im digitalen Programm, haben wir aber auch schon versucht. Wir konnten jedes Mal Andachten halten, mit Bildern z.B. eine Geschichte erzählen oder mit den Kindern über ein Thema uns kurz austauschen. Manchmal ist es nicht so einfach für uns Mitarbeitende, die Kinder digital bei Laune zu halten, wenn das Internet instabil ist und immer wieder Kinder den Raum verlassen müssen. Einige erleben wir gar nicht digital, weil sie dazu keine Lust haben neben Homeschooling und den Hausaufgaben. Wir versuchen, den Kontakt zu halten, indem wir sie anrufen oder einen Gruß vorbeibringen. Und immer wieder neue Ideen zu finden, fällt auch nicht leicht. Dennoch sind die meisten Mitarbeitenden am Ball geblieben. Bewundernswert. Denn auch sie sind oft müde durch die Herausforderungen in der Schule und manchmal auch genervt, weil es wenig Abwechslung gibt. Arne und ich werden versuchen, in nächster Zeit einen digitalen Mitarbeiterkreis stattfinden zu lassen. Wir sind gespannt, wer sich darauf einlässt. Wäre schön, wenn wir es nach dem Lockdown schaffen, nicht nur die Beziehung zu uns Mitarbeitenden wieder zu stärken, sondern auch der Teilnehmenden untereinander.

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Kinder und Jugendliche trotz Corona erreichen