Du machst fröhlich, was da lebet im Osten wie im Westen. Psalm 65,9

Ich schalte meinen Fernseher nach einem Nerven aufreibendem und schwierigem Arbeitstag pünktlich zu den Abendnachrichten an. Vieles geht mir durch den Kopf, und ich will einfach nur noch abschalten. Einiges hatte ich mir heute wirklich einfacher und schöner vorgestellt, doch dann kam dieses und jenes unangenehme und nicht vorhersehbare Problem und machte den Tag zu einem von diesen Tagen, die man am besten sofort wieder vergessen möchte.

Die Nachrichten sind wahrhaftig kein Balsam für die Seele. Eine wirklich schöne und aufbauende Meldung – Fehlanzeige!

So entschließe ich mich dazu, heute einfach mal den Fernseher aus zu lassen und ein schönes Buch zu lesen. Manchmal fällt es wirklich schwer, dem Tag etwas Gutes abzugewinnen.
Aber geht es uns nicht allen irgendwann einmal so? Probleme türmen sich auf und Schwierigkeiten und Ängste versperren uns die Sicht auf Gotte Zusage, dass er auch bzw. gerade in schwierigen Zeiten bei uns ist und uns mit seiner unendlichen Liebe und Güte durch diesen Wald voller Wurzeln und Steinen hindurch tragen möchte. Er möchte nicht, dass wir unseren Fuß am Stein stoßen, aber er hilft uns auf und ist immer für uns da, wenn wir den Halt verloren haben und zu Boden gestürzt sind.
Und auf einmal spüre ich im Gebet die vielen Momente in meinem Leben, wo Gott die Hand über mich gehalten und mich vor Schaden bewahrt hat. Die vielen glücklichen Momente in meinem Leben, die ich bis jetzt erleben durfte. Die wunderbaren Dinge, die ich Tag für Tag erleben darf: meine Familie, meine Freunde, eine herzliche Umarmung und ein gutes Wort. Und ich spüre den Segen unseres Heilands und weiß, dass er es gut mit mir meint. Und plötzlich werde ich unglaublich dankbar. Dankbar für so vieles. Häufig sind es die kleinen und verborgenen Dinge, die zum Großen heranwachsen. Es sind die kleinen Wunder unseres Alltags. Und diese Freude, die ich auf einmal spüre, kommt nicht von mir. Nein, sie wird mir von Gott geschenkt. Für jeden von uns. Für immer. Sowohl im Osten wie auch im Westen.

Volker Sprinz

Andacht Oktober 2008